Persönliche Potenziale effektiv erkennen und gezielt fördern
Seit 2005 engagiert sich Netzwerk e.V. im Rahmen von Potenzialanalysen für Schüler*innen der 8. Jahrgangsstufen an weiterführenden Schulen und Förderschulen. Die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) wurde 2011 für alle Schulformen von der Landesregierung in NRW etabliert. Sie hat die berufliche Orientierung an allen weiterführenden Schulen des Landes eingeführt, damit Jugendliche nach Abschluss der Schulzeit eine fundiertere Berufswahl treffen können.
Seit 2019 führen wir die Potenzialanalysen mit „Peakus“ (Potenziale erkennen, analysieren und kommunizieren) durch. Peakus wurde von dem Münsteraner Institut für Bildungskooperation (IfBk) in Zusammenarbeit mit der Wilhelm-Universität Münster entwickelt und mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Zentrum für Berufsorientierung- und Berufsverlaufsforschung (ZBB) der Universität stetig weiterentwickelt.
Das Wort Potenzialanalyse bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem, den Schüler*innen mit den zentralen Themen der Beruflichen Orientierung (vielleicht zum ersten Mal?) in Berührung zu bringen. Hierfür startet der Tag der Potenzialanalyse mit dem Annähern an die Potenziale, die hierbei (aber auch im weiteren Verlauf des Orientierungsprozesses immer mal wieder) im Vordergrund stehen werden. Die Selbst- und Fremdwahrnehmung stellen dabei einen wichtigen Part im Entdecken und/oder Weiterentwickeln individueller Fähigkeiten dar. Beispielsweise mit Fragestellungen, wie: „Arbeite ich gerne allein/lieber im Team?“, „Kann ich mich motivieren, obwohl ich eigentlich keine Lust habe?“, etc.
Die Schüler*innen durchlaufen verschiedene sogenannte handlungsorientierte Aufgaben, deren Lösungswege vielfältig sind und kein spezifisches Vorwissen benötigen. Mal müssen die Jugendlichen die Aufgaben allein, in Zweierteams oder in einer Kleingruppe lösen. Die Aufgabentypen sind bewusst unterschiedlich zusammengesetzt (von Konstruktionen, über Recherchen bis hin zu Knobelaufgaben), so dass für alle Schüler*innen die Chance auf eine aktive Beteiligung an Lösungswegen gegeben ist. Zudem beantworten die Jugendlichen Fragen zu ihren Interessen in vorstellbaren Tätigkeitsbereichen innerhalb eines Berufsinteressentestes (bspw. im geva®-Talentecheck A). Im Ergebnis stehen weit gefasste Berufsfelder, die nach Einschätzung der Schüler*innen momentan interessant erscheinen.
All diese Ergebnisse werden in einer individuellen Dokumentation zusammengefasst und während der später stattfindenden Reflexionsgespräche besprochen. Zu diesem Gespräch sind die Eltern eingeladen, teilzunehmen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse in Beziehung zueinander gesetzt, so dass daraus gemeinsam neue Ideen formuliert und Pläne für die nahe Zukunft angedacht werden können. Diese notieren sich die Schüler*innen während des Gespräches in eigenen Worten innerhalb der Dokumentation. Die Notizen können als Anhaltspunkte für ein Gespräch mit den Eltern, im Sinne der Umsetzung nächster wichtiger Schritte oder der konkreten Wahl für einen Praktikumsplatz dienlich sein.
WICHTIG: Die Potenzialanalyse ist keine Prüfung und mündet nicht in einer Berufsempfehlung! Sie ist in erster Linie der Einstieg in die Berufliche Orientierung und die Vorbereitung auf das Kennenlernen verschiedener Berufswelten, die von Interesse sind, z.B. in der Berufsfelderkundung oder im Praktikum.
Zum Verlauf der Potenzialanalysen:
QM-Zertifizierung nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV)
Die AZAV regelt das Verfahren zur Zulassung von Trägern und Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung nach §§ 48 ff., Sozialgesetzbuch III. Für Bildungsangebote, die von der Agentur für Arbeit gefördert werden, hat sich Netzwerk e.V. über standardisierte Verfahren als von dort anerkannte Stelle zertifizieren lassen. Seit September 2013 ist der Geltungsbereich Kompetenzfeststellung entsprechend zertifiziert.
Potenzialanalyse
Florastraße 55–57
50733 Köln-Nippes
Telefon: (0221) 888 996-35
E-Mail: kathrin.laven@netzwerk.koeln
Ansprechpartnerin:
Kathrin Laven
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